„Finanzschulungen“ – braucht man dafür eine Konzession der FMA?

Schulungen, Trainings und sonstige Konzepte zu „finanzieller Intelligenz“ werden immer häufiger angeboten!

Es gibt zahlreiche Personen und Unternehmen, die bewerben, dass sie das beste Konzept kennen, um schnell zu viel Geld zu kommen. Dabei werden Österreicher jeden Alters, und vor allem jungen Leuten, Abonnements für Webinare, Trainings oder sonstige Finanzschulungen angeboten, die oft mehrere Hundert Euro kosten. Damit die Unternehmen schneller zu vielen Kunden kommen, bedienen sie sich zusätzlich eines sogenannten „Multi Level Marketings“. Kunden werden dabei teilweise Abonnement-Kosten erlassen, wenn sie dafür weitere Kunden anwerben.

Inhaltlich werden den Abonnenten über diverse Kanäle, insbesondere Videos und Apps, zunächst allgemeine Informationen gegeben. Manche der Tipps, die gegeben werden, sind durchaus berechtigt – zum Beispiel sich einen Überblick über die eigenen Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen. Es folgen meist allgemeine Informationen zum Handel mit Forex-Produkten, binären Optionen, CFDs oder auch Krypto-Assets und Markt-Analysen. Hierbei wird den Abonnenten dann oftmals der Eindruck vermittelt, sie müssten nun nichts weiter tun, als den allgemeinen Produktempfehlungen des Anbieters zu folgen und sie könnten so „über Nacht“ Geld verdienen. Häufig wird in diesem Zusammenhang auch der Begriff „passives Einkommen“ verwendet.

Der Handel mit diesen Produkten wird auch oft so dargestellt, dass es bisher nur vermögenden Personen und Banken möglich gewesen sei, ihren Reichtum zu vermehren und man nun auch dem Durchschnittsbürger Zugang zu dieser Möglichkeit der leichten Geldvermehrung biete – man brauche eben nur den entsprechenden Partner dazu.

Eine Überprüfung der finanziellen Situation des Abonnenten und eine Empfehlung, basieren auf dem Wissen und den finanziellen Verhältnissen des Kunden erfolgt jedoch nicht. Und die Abonnements sind mit hohen Kosten verbunden.

Letztlich ist der Handel mit Produkten, wie insb Forex-Produkten, binären Optionen, CFDs oder auch Krypto-Assets jedoch sehr riskant. Die Produkte sind risikoreich, sie sind sehr komplex ausgestaltet und tragen ein sehr hohes Verlustpotential.

Die FMA beaufsichtigt diese Unternehmen nicht! Die FMA beaufsichtigt Personen und Unternehmen, die eine sogenannte „Anlageberatung“ erbringen. Das heißt, dass diese Personen ein Kundenprofil erstellen und überprüfen müssen, ob Produkte, die sie ihrem Kunden empfehlen, für diesen angemessen und geeignet sind und müssen über Risiken der Produkte aufklären (https://www.fma.gv.at/geldanlage/beratungsgespraech/). Unternehmen, die sog. Finanzschulungen anbieten, tun dies aber gerade nicht!