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FMA-Bericht zum Asset Management am österreichischen Fondsmarkt im Jahr 2020: Fondsvermögen legte um € 7,5 Mrd. (+3,8%) auf € 202,5 Mrd. zu

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Österreichs Fondsindustrie verwaltete zum 31.12.2020 ein Fondsvermögen in Höhe von € 202,5 Mrd., ein Anstieg um € 7,5 Mrd. oder +3,8% im Vergleich zum Jahresultimo 2019 (€ 195 Mrd.); ein neuer historischer Höchststand. Die österreichische Fondswirtschaft hat damit den im 1. Quartal 2020 durch die COVID-19-Turbulenzen ausgelösten massiven Einbruch um -10,6% oder – € 20,7 Mrd. in den Folgequartalen mehr als ausgeglichen (Q2: +7,4% o. + € 12,9 Mrd.; Q3: +2,9% o. + € 5,4 Mrd., Q4: +5,1% o. + € 9,9 Mrd.). Der Großteil des Anstiegs des Vermögens im Jahr 2020 entfiel dabei auf Nettomittelzuflüsse im Volumen von € 6,1 Mrd., immerhin € 1,4 Mrd. stammten trotz der Kapitalmarktturbulenzen aus Kursgewinnen. Rund € 112,6 Mrd. (+3,6%) wurden von den 1.113 inländischen Alternativen Investmentfonds (AIF) und € 89,9 Mrd. (+4,2%) von den 905 inländischen Organismen zur gemeinsamen Veranlagung in Wertpapiere (OGAW) verwaltet. Dies geht aus dem heute veröffentlichten Bericht der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) zum Asset Management im 4. Quartal und Gesamtjahr 2020 hervor.

Starke Zuwächse bei Nachhaltigkeitsfonds, Mischfonds und Aktienfonds

Gegliedert nach Veranlagungsstrategie wurde das Fondsvermögen 2020 insbesondere in Mischfonds (€ 89,9 Mrd., +7,6% im Vergleich zu 2019), Rentenfonds (€ 62,3 Mrd., +0,3%), Aktienfonds (€ 33,7 Mrd., +2,3%) und Immobilienfonds (€ 9,9 Mrd., +5,3%) verwaltet. Besonders stark war der Anstieg des Fondsvermögens bei Nachhaltigkeitsfonds gemäß österreichischem Umweltzeichen 49 (UZ49) mit +61% auf € 16,9 Mrd. Die aggregierten Nettomittelzuflüsse von etwa € 6,1 Mrd. sind vor allem durch Zuflüsse bei Mischfonds (+ € 5.077 Mio.), Aktienfonds (+ € 1.175 Mio.) und Immobilienfonds (+ € 340 Mio.) erfolgt. Rentenfonds verzeichneten 2020 hingegen Nettomittelabflüsse von – € 456 Mio.

Dynamisches Angebot ausländischer Fonds in Österreich

Von den 9.352 ausländischen Fonds, die zum 31.12.2020 zum Vertrieb in Österreich zugelassen waren, entfielen 7.616 (+201) auf „Organismen zur gemeinsamen Veranlagung in Wertpapieren“ (OGAW) und 1.736 (+293) auf Alternative Investmentfonds (AIF). Damit ist die Anzahl der ausländischen Fonds im Jahr 2020 um 494 (+5,6%) angestiegen. Fonds aus Luxemburg (55%) und Irland (25%) machen dabei zusammen rund 80% der ausländischen OGAW und 65% der ausländischen AIF aus. Wegen des Brexit haben Fonds aus Großbritannien vermehrt ihren Sitz in andere Mitgliedsstaaten verlegt, sodass allein im Jahr 2020 die Anzahl der in Österreich zum Vertrieb notifizierten Fonds aus Großbritannien um -149 OGAW sowie um -37 AIF gesunken ist.

Zahl der KAG gefallen, jene der AIFM und Verwalter Europäischer Risikokapitalfonds (EuVECA) hingegen gestiegen

Ende 2020 waren in Österreich 14 Kapitalanlagegesellschaften (KAG)[1] und 54 Alternative Investmentfonds Manager (AIFM)[2] zugelassen. Während die Anzahl der KAG damit unverändert blieb, stieg die Zahl der AIFM um drei. Zu den AIFM zählen 13 KAG und fünf Immobilien-Kapitalanlagegesellschaften (Immo-KAG), die zusätzlich eine Konzession als AIFM besitzen, sowie weitere fünf konzessionierte AIFM sowie 31 registrierte AIFM (+3 gg. 2019). Zehn registrierte AIFM (+1) sind auch als Verwalter von Europäischen Risikokapitalfonds (EuVECA) zugelassen.

Den gesamten Bericht finden Sie online auf der FMA-Website.

Rückfragehinweis für Journalisten:

Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)

+43/(0)1/24959-6006

+43/(0)676/88249516


[1] nach dem Investmentfondsgesetz 2011 (InvFG 2011)

[2] nach dem Alternativ Investmentfonds Manager-Gesetz (AIFMG)

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