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FMA-Jahresbericht 2020: Österreichs Finanzmarkt trotz der COVID-19-Krise stabil. Finanzdienstleister eine starke Stütze der Realwirtschaft.

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2020 hat Österreichs Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) mit 385 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern insgesamt rund 940 konzessionierte oder registrierte Unternehmen beaufsichtigt, die zusammen Vermögenswerte von rund € 1.300 Mrd. verwalten. „Die österreichische Finanzwirtschaft hat die großen Herausforderungen durch die massiven gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie im Berichtsjahr gut gemeistert und ist stabil aufgestellt. Auch die Finanzmärkte konnten nach den pandemiebedingten massiven Turbulenzen stabilisiert werden und haben die signifikanten Verluste wieder aufgeholt.“, so der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller, bei der heutigen Präsentation des FMA-Jahresberichtes 2020.

So haben etwa die Banken das harte Kernkapital – trotz der COVID-19-bedingten Schwierigkeiten – sogar von 15,6% auf 16,1% verbessert. Die Kapitalausstattung der Banken ist damit mehr als das Doppelte so hoch wie in der Globalen Finanzkrise. Auch das Volumen der notleidenden Kredite blieb mit 1,5% bis 2,4% aller Ausleihungen auf historischen Tiefstwerten. Und die Versicherungsunternehmen haben im Schnitt eine Solvenzquote (SCR) von mehr als 220%, verfügen also über mehr als das Doppelte an finanziellen Mitteln als selbst bei dramatisch verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Erfüllung ihrer vertraglichen Verpflichtungen erforderlich ist. Und die Investmentfonds, Pensionskassen und Betrieblichen Vorsorgekassen haben die signifikanten Rückgänge durch die Börsenturbulenzen wieder aufgeholt und schlossen 2020 mit neuen Höchstwerten bei den von ihnen verwalteten Vermögen. Auch die Wiener Börse erholte sich wieder von den überschießenden Kurseinbrüchen und erreichte im ersten Quartal 2021 erneut das Vorkrisenniveau.

COVID-19: Finanzmärkte bereit für die Finanzierung des Weges aus der Krise

„Das entschlossene Einschreiten der Politik, die umfangreiche Hilfs- und Stützpakete für private Haushalte und Unternehmen geschnürt hat, das sofortige Einschreiten der Notenbanken, die den Märkten rasch und ausreichend Liquidität zur Verfügung gestellt haben, sowie das konsequente Handeln von Regulierung und Aufsicht haben verhindert, dass die tiefe Krise der Realwirtschaft auch die Finanzwirtschaft ansteckt,“ fassen Ettl und Müller die Bilanz des abgelaufenen Jahres zusammen: „Das ist und kann aber nur eine Zwischenbilanz sein. Es liegen nach wie vor großen Herausforderungen vor uns allen.“

2021 gehe es darum, wieder in einer gemeinsamen Kraftanstrengung die Folgen der Krise der Realwirtschaft zu verdauen und private Haushalte wie Unternehmen kraftvoll zu unterstützen, um sie nachhaltig aus der Krise zu führen, so der FMA-Vorstand

Effiziente und effektive Aufsicht

Das Gesamtbudget der FMA betrug 2020 rund € 72,7 Mio., wovon € 10,7 Mio. als Durchlaufposten für die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) als Teilkostenersatz für deren Dienstleistungen einzuheben waren. € 4,2 Mio. der Kosten deckt der Bund pauschal, € 5,7 Mio. wurden durch Gebühren und sonstige Erträge gedeckt, der Rest ist verursachergerecht auf die Beaufsichtigten umzulegen. Davon entfielen auf die Banken 57,7%, die Wertpapieraufsicht 22,7%, Versicherungsunternehmen 17,6% und Pensionskassen 2,0%. 

Im Berichtsjahr beschäftigte die FMA 385 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente), um vier mehr als im Jahr davor. 80% der FMA-Mitarbeiter haben ein Studium abgeschlossen, 40% verfügen dazu über eine Zusatzausbildung wie etwa die Rechtsanwalts-, Wirtschaftsprüfer- oder Steuerberater-Prüfung, ein Zweit- oder post-graduales Studium. Zusammen sprechen sie mehr als 40 Fremdsprachen. Und die FMA ist eine sehr weibliche Organisation: 55% der Mitarbeiter sind Frauen, bei den Führungskräften beträgt ihr Anteil 43%.

„Wir sind ein sehr attraktiver Arbeitgeber,“ so Ettl und Müller, „das zeigen alle Rankings zur Arbeitnehmerzufriedenheit. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat bei uns einen hohen Stellenwert, dementsprechend legen wir auch besonderen Wert auf innovative Arbeitsmodelle. Die FMA hat da als volldigitalisierte Behörde auch beim COVID-19-bedingten Homeoffice und Teleworking profitiert.“

Rückfragehinweis für Journalisten:

Klaus Grubelnik

+43 / (0)1 / 24959-6006

+43 / (0)676 / 88 249 516

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