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FMA-Studie: Prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge wächst weiter rasant. Höhere Rendite bei „life-cycle asset allocation“ statt Kapitalgarantie

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„Der Boom in der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge setzt sich bereits das dritte Jahr fort“, fasst FMA-Vorstand Dr. Heinrich Traumüller die Studie seines Hauses zum „Markt der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge im Jahr 2005“ zusammen. Die Zahl der Verträge ist im Vorjahr um 65% Prozent auf fast 769.000 gestiegen. „Damit hat rechnerisch bereits jeder achte Österreicher unter 60 Jahren ein derartiges Vorsorgeprodukt“, so Traumüller.

Das Prämienvolumen der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge (pZV) stieg 2005 um 44% auf € 523 Mio.. Bis 2012 dürfte das jährliche Prämienvolumen auf rund € 860 Mio. ansteigen, so die FMA-Schätzung. Das verwaltete Vermögen in der pZV hat sich allein im Vorjahr mehr als verdoppelt (+109%), und zwar auf fast €1,1 Mrd..

„Vor allem aber ist bemerkenswert“, so Traumüller, „dass die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge als sehr langfristig angelegte Altersvorsorge angenommen wird: Fast jeder zweite 2005 abgeschlossene Vertrag hat eine Laufzeit von zumindest 35 Jahren.“ Mit der Länge der Laufzeit sinkt verständlicherweise die durchschnittliche Jahresprämie: Bei Verträgen mit einer Laufzeit von 10 bis 14 Jahren beträgt sie knapp unter €1000, bei Verträgen zwischen 35 und 39 Jahren Laufzeit knapp € 600, bei Verträgen über 45 Jahre nur mehr rund € 300. Der Markt der pZV wird auch nach wie vor stark von Versicherungsunternehmen dominiert, die fast 90 % aller Verträge abschließen. Kapitalanlagegesellschaften (Investmentfonds) sind nur mit Laufzeiten von 10 Jahren vertreten.

In der Veranlagung nimmt die Diversifikation in ausländische Aktien (CEE-Papiere) mit 2,3% (2004: 0,6%) spürbar zu. Es wird aber auf jeden Fall zu einer Überarbeitung der gesetzlichen Anlagevorschriften kommen müssen, da die Marktkapitalisierung in Österreich nachhaltig die 30% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) übersteigt und daher ab 2007 keine Veranlagungen an der Wiener Börse mehr möglich wären.

Die FMA schlägt als Alternative zur gesetzlichen „Kapitalgarantie“ vor, auch die Möglichkeit so genannter „life-cycle asset allocation“-Modelle zu eröffnen. Dabei wird auf jede Kapitalgarantie verzichtet, aber mit Fortschreiten der Laufzeit der Aktienanteil gesenkt und im Gegenzug der langfristiger Staatsanleihen erhöht. FMA-Vorstand Dr. Traumüller: „Unsere Simulationsrechnungen weisen nach, dass bei sehr geringem Risiko ein in etwa gleicher Veranlagungserfolg zu erzielen ist. Beim `Life-Cycle‘ ist aber die Gesamtrendite höher, da die Kosten für die Kapitalgarantie von rund 1% pro Jahr wegfallen.“

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