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FMA und OeNB erarbeiten Maßnahmenpaket zur Stärkung der Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle österreichischer Banken in CESEE

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Österreichs Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA und die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) haben in einem intensiven Konsultationsprozess ein Maßnahmenbündel zur Stärkung der Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle der Banken in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) erarbeitet. Diese Maßnahmen werden als aufsichtliche Leitlinien bis Jahresende veröffentlicht.

Ziel des Nachhaltigkeitspaketes ist es, die Eigenkapitalbasis der jeweiligen Bankengruppen zu stärken und die Refinanzierungsstruktur bei den CESEE-Tochterbanken zu verbessern. Dazu werden folgende konkrete Maßnahmen gesetzt:

Zur Stärkung der Kapitalbasis der Bankengruppe werden erstens die Basel III-Regelungen ohne Übergangsfrist bereits mit 1. Jänner 2013 voll umgesetzt (aber unter Anrechnung des im Rahmen des Bankenhilfspakets gezeichneten Partizipationskapitals). Zweitens wird ab 1. Jänner 2016 ein zusätzlicher Kernkapitalpuffer – je nach Risikogehalt des Geschäftsmodells – von bis zu 3% zu halten sein.

Zur Stärkung der Refinanzierungsstruktur der Tochterbanken wird das künftige Kreditwachstum an das Wachstum der nachhaltigen lokalen Refinanzierung (hauptsächlich über lokale Einlagen, aber auch über lokale Emissionstätigkeit und „Supranational Funding“, etwa via EBRD oder EIB) geknüpft. Das Verhältnis von Krediten zu diesen lokalen Refinanzierungen (d.h. eine diesbezüglich erweiterte Loan-to-Deposit-Ratio) wird somit künftig im Neugeschäft mit 110% gedeckelt.

Zusätzlich werden die Institute – als Vorsorge für eine etwaige Krisenbewältigung – der Aufsicht entsprechende „Living Wills“ und „Resolution Schemes“ vorlegen müssen.

„Das Geschäftsmodell der in der Region Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) aktiven österreichischen Banken ist sowohl im Inland, als auch in CESEE stark an einem traditionellen Retail-Bankgeschäft ausgerichtet. Durch diese Vorgaben wird es weiter gestärkt und abgesichert“, so FMA-Vorstand Dr. Kurt Pribil. Und OeNB-Gouverneur Dr. Ewald Nowotny stellte fest: „Dieses Maßnahmenpaket wird sowohl den dortigen Volkswirtschaften als auch den dort tätigen Banken ein nachhaltiges Wachstumsmodell jenseits von ausgeprägten Boom-Bust-Zyklen ermöglichen. Dadurch wird nicht nur die Stabilität der lokalen Finanzplätze gefördert, sondern aus österreichischer Sicht auch die Nachhaltigkeit des Exposures gegenüber der Region gesichert.“

Dieses Nachhaltigkeitspaket ist das Ergebnis eines intensiven, in den vergangenen Monaten stattgefundenen Konsultationsprozesses mit den einzelnen Banken, an dessen Ende ein langfristig orientiertes Geschäftsmodell mit einer entsprechenden Kapitalausstattung steht.

Rückfragehinweis für Journalisten:

Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)
+43/(0)1/24959-5106
+43/(0)676/882 49 516

Dr. Christian Gutlederer (OeNB)
+43/(0)1/404 20-6609
+43/(0)664/515 36 18

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