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IWF stellt österreichischem Finanzmarkt gutes Zeugnis aus

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Der „Internationalen Währungsfonds“ (IWF) stellt bei dem gemeinsam mit dem IWF vereinbarten Update der im Jahr 2003 durchgeführten Länderprüfung Österreichs im Rahmen des „Financial Sector Assessment Programme“ (FSAP) dem österreichischen Finanzmarkt neuerlich ein gutes Zeugnis aus. Nach eingehender Prüfung und komplexen Stress-Tests kommt der IWF in seinem Entwurf des „Aide-Mémoire“ zu dem Schluss, dass „Österreichs Finanzsystem weiter gestärkt wurde“ und schockresistent ist. Die Chancen der Öffnung der Märkte in Zentral-, Ost- und Südosteuropa seien frühzeitig genutzt worden, was sich jetzt durch entsprechende Erträge und Risikostreuung bezahlt mache. Zudem seien die österreichischen Banken aufgrund ihrer soliden Einlagenbasis und der „originate and hold“-Strategie von den jüngsten Finanzmarktturbulenzen relativ gering betroffen. Gleichwohl wird festgehalten, dass die aus dem CESE-Exposure resultierenden Risiken eines genauen Monitorings bedürfen. In diesem Zusammenhang unterstrich der IWF neuerlich die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit der Aufsichtsbehörden und betonte, dass dieser Ansatz weiter zu forcieren sei.

Generell seien die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Aufsicht – ausgehend von einem hohen Niveau – weiter verbessert worden. Die Aufsichtsreform 2007 leiste einen wichtigen Beitrag für eine effektive und effiziente Aufsicht.

Kritisch merkte der IWF an, dass die jüngsten Problemfälle am österreichischen Finanzmarkt Schwächen der internen Kontrollsysteme aufgezeigt hätten und rät eine weitere Stärkung der Corporate-Governance-Prinzipien an. Weiters kritisierte der IWF die weitreichende Amtshaftung in Österreich, die bei den Marktteilnehmern zu „moral hazard“ führen kann, den Steuerzahler belaste und zu viel der ohnedies knappen Aufsichtsressourcen binde. Generell fordert der IWF auch eine stärkere personelle Ausstattung der Aufsicht in allen Bereichen sowie einen weiteren Ausbau der Vor-Ort-Prüfungen bei Finanzinstituten, grenzüberschreitende Krisen-Simulationsübungen sowie intensivere Stress-Tests auch bei Versicherungen und Pensionskassen. Die Höhe der Verwaltungsstrafen, die die FMA verhängen kann, sollte empfindlich angehoben werden. Die Verantwortlichkeiten der Wirtschaftsprüfer sollten klarer definiert und die Einführung der externen Rotation angedacht werden.

Abschließend sprach sich der IWF nach der Reform der Aufsichtsarchitektur sowie der Umsetzung äußerst komplexer, neuer regulatorischer Vorschriften (Basel II, WAG 2007/MiFID und Solvency II) nun für eine längere Phase der Konsolidierung aus.