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FMA präsentiert Jahresbericht 2013

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„Es ist gelungen, die Stabilität des österreichischen Finanzmarktes seit den Erschütterungen durch die globale Finanzkrise spürbar zu stärken, die präventive Wirkung der Aufsicht zu verbessern und den Schutz der Verbraucher auszubauen“, fasste der Vorstand der Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA, Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller, den Jahresbericht 2013 der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde zusammen. Im Berichtsjahr hatte die FMA mit 346 Mitarbeitern und einem Budget von € 56,4 Mio. insgesamt 1.058 Unternehmen mit Vermögenswerten von zusammen rund € 1.330 Mrd. zu beaufsichtigen. Weiters überwachte sie mehr als 31 Mio. Transaktionen in Wertpapieren, die an der Wiener Börse gelistet sind, bezüglich der Ordnungsgemäßheit des Handels und der Einhaltung der Transparenz- und Informationsvorschriften durch deren 365 Emittenten.

Stabilität
Die Stärkung der Stabilität des österreichischen Finanzmarktes belegte der FMA-Vorstand unter anderem an Hand von drei Fakten: So wurde erreicht, dass die österreichischen Banken ihre Kernkapital- und ihre Eigenmittelquote von 2008 bis 2013 markant erhöhten: und zwar von 7,7% auf 11,9% bzw. 11,0% auf 15,4%. Bei den österreichischen Versicherungen wurde im gleichen Zeitraum die Solvabilitätsquote – ebenfalls ein Maßstab für die Sicherheit der Institute – von 325,3% auf 368,0% gesteigert.

Prävention
„Die Intensivierung der Aufsicht und die konsequente Null-Toleranz-Linie in den vergangenen Jahren wirken bereits präventiv“, so FMA-Vorstand Helmut Ettl: „So wurde bei den Unternehmen eine Kulturänderung erreicht, die Disziplin am Markt hat sich eindeutig verbessert.“ Dies spiegle sich, so der FMA-Vorstand, unter anderem in der Zahl der Verwaltungsstrafverfahren der FMA wider: Waren das 2011 noch 569, so waren es im Vorjahr nur mehr 331. Insbesondere die Verstöße gegen Werbevorschriften, Informations- und Meldeverpflichtungen gingen massiv zurück. „Auch der pro-aktive Dialog der Aufsicht mit den Marktteilnehmern und die massive Präsenz der Aufsicht bei den Unternehmen vor Ort wirkt präventiv“, so FMA-Vorstand Kumpfmüller: „Heute weiß der Markt genau, wie die Aufsicht denkt und was sie verlangt.“

Schutz der Verbraucher
Die Erfolge der FMA bei ihren Bemühungen zum Schutz der Verbraucher zeigte der FMA-Vorstand am Beispiel der erfolgreichen Strategie zur Begrenzung des Risikos aus den Fremdwährungskrediten auf. Die umfangreichen diesbezüglichen Maßnahmen – von Infofoldern über das Risiko der Fremdwährungskredite über die Verhängung des Stopps der Neuvergabe bis zu einem Agreement mit den Banken, individuell Maßnahmen zur Risikobegrenzung anzubieten – greifen: So konnte das aushaftende Fremdwährungskreditvolumen seit Herbst 2008 wechselkursbereinigt um 40% gedrückt werden. Die Zahl der Haushalte, die einen Fremdwährungskredit haben, sank von mehr als 260.000 auf unter 160.000. „Heute können also 100.000 Haushalte ruhiger schlafen, weil sie kein Fremdwährungsrisiko mehr haben“, so Ettl. Sein Kollege Kumpfmüller ergänzt die Ausführungen zum Verbraucherschutz durch ein Beispiel aus der Versicherungsbranche: „Die von uns verordnete Zinszusatzrückstellung für Lebensversicherungen stellt sicher, dass die Versicherer auch bei einem weiteren Anhalten des Niedrig-Zinsumfeldes, die von ihnen garantierte Mindestverzinsung leisten können.“ Die Dotierung der Rückstellung dürfe auch nicht zu Lasten des Versichertenkollektivs erfolgen.

In seinem Ausblick auf die kommenden Herausforderungen betonte der FMA-Vorstand, dass er sich weitere wesentliche Impulse zur Stärkung der Stabilität des Finanzmarktes von der Europäisierung der Bankenaufsicht erwarte. „Der gerade gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank EZB laufende fundamentale Bilanz-Check bei den großen Banken-Gruppen sowie der darauffolgende Stress-Test werden das Vertrauen in die europäischen Banken nachhaltig stärken“, so der FMA-Vorstand: „Die gemeinsame einheitliche Aufsicht unter Führung der EZB ab November diesen Jahres wird zusammen mit den neuen europäischen Regeln zur Banken-Sanierung und -Abwicklung dafür sorgen, dass künftig für Bankenrisiken nicht mehr die Staaten und damit die Steuerzahler einstehen müssen.“

Wichtig sei auch, so der FMA-Vorstand, dass die Vorgabe der Staats- und Regierungschefs der G-20-Staaten, künftig dürfe „Kein Markt, kein Anbieter, kein Produkt mehr ohne Regulierung und Aufsicht“ sein, weiter konsequent umgesetzt werde. „Wir müssen die Flucht aus der Regulierung, wir müssen die Flucht aus der Aufsicht unterbinden“, so Ettl und Kumpfmüller: „Nur so können wir sicherstellen, dass unvermeidliche Risiken auch entsprechend professionell gemanagt werden.“ Das Modell der integrierten Behörde, die die Aufsicht über alle Bereiche des Finanzmarktes unter einem Dach vereinigt, biete dazu die optimalen Voraussetzungen und habe sich bei der FMA insbesondere in der Krise bewährt.

Den Jahresbericht finden Sie hier

Rückfragehinweis für Journalisten:

Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)
+43/(0)1/24959-6006
+43/(0)676/88249516

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