Betrügereien mit der Sehnsucht nach der großen Liebe oder einer neuen Partnerschaft haben im Internet Hochsaison: Beim „Love Scam“ oder „Romance Scam“, wie diese moderne Form des Heiratsschwindels genannt wird, suchen Kriminelle unter falscher Identität ihre potenziellen Opfer via Social Media, bauen oft über Monate rein digital eine persönliche Beziehung auf, täuschen romantische Gefühle vor, und das alles nur zu dem Zweck, sie finanziell auszubeuten. Die Schäden, die diese Betrügerinnen bzw. Betrüger anrichten, sind oft verheerend, nicht nur emotional, sondern auch finanziell. Aus Anlass des Valentinstages erklärt daher die aktuelle Ausgabe der FMA-Verbraucherschutz-Reihe „Reden wir über Geld!“ wie einsame Herzen einen „Love Scam“ erkennen können, und wie sie sich vor dieser Internet-Betrugsmasche am besten schützen: „Damit nicht statt der Schmetterlinge im Bauch, Ihr Geld Flügel bekommt.“
„Love Scam“ – ein international organisierter Finanzbetrug
In der Regel gehören die „digitalen Heiratsschwindler und -schwindlerinnen“ professionell agierenden Cybercrime-Ringen an, sind psychologisch und kommunikativ gut geschult. Sie nutzen meist Kommunikations- und Präsentationsplattformen wie etwa Facebook, Twitter und Instagram, oder Messenger-Dienste wie Telegram sowie Dating-Plattformen und Partner-Börsen wie etwa Tinder. Dort legen sie Fake-Profile mit oft gestohlenen Identitäten an. Zeigt jemand Interesse, steigen sie sofort in eine Kommunikation ein, chatten und mailen offen und intensiv, heucheln rasch emotionale Zuneigung.Sobald eine starke Vertrauensbasis oder emotionale Beziehung aufgebaut ist, wird entweder um eine finanzielle Hilfe in einer überraschenden persönlichen Krisenlage gebeten, oder darum, Geld zu leihen, um ein persönliches Treffen zu ermöglichen, oder es wird gar eine finanzielle Investition in eine gemeinsame Zukunft vorgeschlagen. Der kriminellen Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt. Die Überweisungen sollen in der Regel auf Konten im Ausland oder via Zahlungsdiensten wie Western Union oder MoneyGram erfolgen, oder in Form von Transfers von Krypto-Assets. Auf diese Weise können sie das Geld rasch und anonym abzweigen und verschwinden lassen. Es wird meist mit kleineren Beträgen begonnen, die anfangs manchmal sogar zum Teil zurückgezahlt werden, um das Vertrauen zu stärken. Es werden aber immer wieder neue und höhere Beträge erbeten und mit zunehmendem Druck gefordert. Solange, bis das Opfer den Kontakt abbricht oder die Polizei eingeschaltet wird.
Tipps und Hinweise
Der beste Schutz, um nicht auf Betrüger oder Betrügerinnen hereinzufallen, ist Vorsicht.
- Seien Sie kritisch! Online-Bekanntschaften, die sehr schnell emotionale Zuneigung zeigen und nach persönlichen und finanziellen Informationen fragen, verhalten sich verdächtig.
- Überprüfen Sie Identitäten! Stellen Sie Internetrecherchen an, ob es zu dieser Person bereits Berichte im Netz oder auf einschlägigen Plattformen gibt. Mit der Google-Bildersuche können Sie oft feststellen, ob ein Foto bereits einmal verwendet wurde oder in Wahrheit eine andere Person zeigt. Wenn die Bilder in unterschiedlichen Dating-Profilen mit anderen Namen und Lebensgeschichten auftauchen, ist das ein sicherer Hinweis auf Betrug.
- Vermeiden Sie Geldzahlungen! Geben Sie keine sensiblen Informationen wie Kontodaten, Passwörter oder persönliche Identifikationsnummern (PINs) weiter, übermitteln sie keine Pass- oder Ausweiskopien, teilen Sie keine Fotos oder Videos.
- Brechen Sie beim geringsten Verdacht sofort den Kontakt ab, melden Sie das Profil bei der jeweiligen Plattform! Bringen Sie einen finanziellen Schaden bei der Polizei zur Anzeige!
Diese und viele weitere Tipps und Hinweise gibt die neue FMA-Publikation „Love Scam“ und erklärt sie in einfacher und klarer Sprache. Die Publikation steht auf der Website der FMA unter dem Link Love Scam – Reden wir über Geld (fma.gv.at) als Download zur Verfügung.
Weitere Informationen zu aktuellen Tricks von Finanzbetrügern finden Sie zudem auf der FMA-Website unter dem Link: https://www.fma.gv.at/finanzbetrueger-erkennen/
Rückfragehinweis für Journalisten:
Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)
+43 (0)676 88249516
+43 (0)1 249 59 – 6006