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OeNB und FMA haben ihre gemeinsamen Schwerpunkte in der Bankenaufsicht für das Jahr 2022 definiert

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Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) und die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) werden die Schwerpunkte in der Bankenaufsicht im Jahr 2022 auf die Themen COVID-19-Maßnahmen, Digitalisierung und ICT-Risiken, ESG-Risiken, Regulierung, Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle sowie Risiken der Immobilienfinanzierung legen:

COVID-19-Maßnahmen

Unter Anwendung risikoadäquater Proportionalität sind die Resilienz und Stabilität des österreichischen Bankenmarktes durch geeignete Früherkennungsmaßnahmen und transparente Kommunikation im COVID-19-Umfeld gestärkt. Durch zielgerichtetes Monitoring wird Transparenz über die Risikosituation des österreichischen Bankensektors geschaffen.

Digitalisierung und ICT-Risiken

Der Fokus ist auf der Analyse und Bestimmung von Risiken im Zusammenhang mit der fortschreitenden Digitalisierung. Ein Hauptaugenmerk wird auf den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Geschäftsmodelle und Evaluierungen der Cyber-Security liegen.

ESG-Risiken

Es soll eine stärkere Berücksichtigung von Klimarisikoaspekten im Risikomanagement der Kreditinstitute erfolgen. Der erstmals 2021 von der OeNB durchgeführte nationale Klimastresstest sowie weitere Szenarioanalysen sollen weiterentwickelt werden. Kreditinstitute, die in besonderem Maß gegenüber Klimarisiken exponiert sind, sollen erkannt und aufsichtlich begleitet werden.

Regulierung und Aufsichtspolitik

Die aufsichtlichen Methoden, Tools und Prozesse sollen an neue Regelungen und Erkenntnisse angepasst werden. Ziel ist es, einen aktiven Beitrag zur europäischen Legistik und den europäischen Initiativen zur Proportionalität zu leisten.

Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle

Ziel ist die Stärkung der Krisenresistenz und Zukunftsfähigkeit der Geschäftsmodelle. Banken mit nicht nachhaltigen bzw. schwachen Geschäftsmodellen sollen erkannt und die Schwachstellen in der Folge durch geeignete aufsichtliche Maßnahmen benannt werden. Die Ausrichtung der Geschäftsmodelle soll im Rahmen des strukturierten Dialogs mit den betroffenen Kreditinstituten diskutiert werden.

Risiken der Immobilienfinanzierung

Durch adäquate mikro- und makroprudenzielle Maßnahmen sollen die steigenden Risiken im Wohn- und Gewerbeimmobilienbereich verringert werden. Dies soll u. a. durch Analysen der Kreditvergabestandards sowie Verbesserung der Datengrundlagen erfolgen.

Inhaltlich sind die dargestellten Ziele in Verbindung mit den Aufsichtsschwerpunkten des Einheitlichen Aufsichtsmechanismus (Single Supervisory Mechanism, SSM) für 2022 zu sehen.

Die Festlegung und Kommunikation gemeinsamer Aufsichtsschwerpunkte von OeNB und FMA in der Bankenaufsicht erfolgt jährlich für das darauffolgende Jahr.

Rückfragehinweise für Journalisten:

FMA

Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)
Tel.: +43 (0)676 88249516
+43 (0)1 249 59-6006

OeNB

Dr. Christian Gutlederer
Tel.: +43-1-404 20-6900
[email protected]
www.oenb.at