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7. FMA Aufsichtskonferenz: FMA-Vorstand hält starkes Plädoyer für eine dynamische, risikoorientierte und proportionale Anwendung der Aufsichtsregularien.

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Bei der 7. FMA Aufsichtskonferenz, heuer unter dem Generalthema „Finanzmarkt 2.0 – (R)evolution?“, hielt deren Vorstand, Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller, starke Plädoyers für ein integriertes, risikoorientiertes, proportionales und dynamisches Aufsichtsregime.  „Gerade für eine kleine, offene Volkswirtschaft wie Österreich hat sich der integrierte Aufsichtsansatz, der alle Bereiche des Finanzmarktes unter einem Dach vereint, als effizient und effektiv bewiesen“, so FMA-Vorstand Kumpfmüller. Die große Zahl kleiner und mittlerer Anbieter in Österreich spiegle die klein- und mittelständisch strukturierte Wirtschaft Österreichs wider und sichere so die regionale und marktnahe Versorgung mit Finanzdienstleistungen. Sein Vorstandskollege Helmut Ettl ergänzte aus dem Blickwinkel der Herausforderungen durch die digitale Revolution: „Gerade die technologischen Umwälzungen nehmen auf die traditionellen Sektor- und Branchengrenzen keine Rücksicht, da bewährt sich das Allfinanz-Aufsichtsmodell der FMA als One-Stop-Shop als zukunftsweisend.“.

In seinem Eröffnungsimpuls unterstrich Kumpfmüller insbesondere die große Bedeutung einer subsidiären und proportionalen Anwendung von Regulierung und Aufsicht: „So wichtig die Europäisierung der Aufsicht und die internationale Zusammenarbeit auch sind, brauchen gerade wir in Österreich mit unserer stark dezentralen und regional verankerten Struktur an Finanzdienstleistern eine subsidiäre und proportionale Anwendung der Regularien.“ Die FMA habe daher ein Strategiepapier zum Prinzip der Proportionalität erarbeitet, das sie bereits mit ihren Stakeholdern diskutiere. Kumpfmüller: „Beim Prinzip der Proportionalität geht es nicht um weniger Regulierung sondern vielmehr um deren einfachere Anwendung. Wer von Berichtspflichten, von der Anwendung bestimmter Instrumente – also von regulatorischer Last – befreit wird, muss im Gegenzug mehr Eigenkapital als Risikoausgleich halten.“ Das gebiete überdies die Sicherung eines level playing fields, also fairer Wettbewerbsbedingungen, gegenüber den dann stärker regulierten Mitbewerbern. Die FMA bemühe sich schon heute darum, Regulierung und Aufsicht proportional zu leben, sie stoße dabei aber an gesetzliche Grenzen.

Vorstandskollege Ettl illustrierte die Vorteile des integrierten Aufsichtsansatzes an einem praktischen Beispiel aus dem Bereich der Herausforderungen durch die digitale Revolution: „Gerade bei FinTechs, Start-up-Unternehmen, die innovative Lösungen für Finanzdienstleistungen entwickeln und anbieten, ist es oft nicht von vornherein klar, ob und welche Schnittflächen es zu regulierten Aufsichtsbereichen und Gesetzesmaterien gibt.“ Da sei der integrierte Aufsichtsansatz, bei dem es eine einzige Behörde als Ansprechpartner gebe, ein großer Vorteil“. Die FMA hat daher auch eine „Kontaktstelle FinTech“ eingerichtet, wo ein einziger Ansprechpartner als Single Point of Contact für FinTechs die Abklärung aller konzessions- und aufsichtsrechtlichen Fragen begleitet. Umgekehrt sei die digitale Revolution auch eine große Herausforderung für die etablierten konzessionierten Finanzdienstleister, die ihre Geschäftsmodelle überdenken und überarbeiten müssen. „Da ist es ebenfalls ein großer Vorteil, wenn eine integrierte Aufsichtsbehörde, die diese Prozesse begleiten muss, über breite Erfahrungen verfügt wie andere Bereiche der Finanzmärkte die digitale Herausforderung meistern“, so Ettl.

 

Rückfragehinweis für Journalisten:

Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)
+43/(0)1/24959-6006
+43/(0)676/882 49 516

 

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