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FMA-Quartalsbericht zu FX-Krediten

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Das aushaftende Volumen an Fremdwährungskrediten (FX-Kreditvolumen) privater inländischer Haushalte betrug zum Ende des 4. Quartals 2011 € 37,3 Milliarden (Q4 2010: € 38,7 Milliarden). Fremdwährungskredite machen damit 28,4% (Q4 2010: 30,2%) des Gesamtkreditvolumens privater Haushalte aus. Bereinigt um Wechselkurseffekte wurde das Volumen damit im Vergleich zum Herbst 2008 – als die FMA einen Stopp der Neuvergabe verhängte – um € 9,8 Milliarden oder 20,8% verringert. Beim bestehenden Forderungsvolumen handelt es sich zu 93,4% um CHF-Kredite, der Rest entfällt beinahe zur Gänze auf JPY. Dies geht aus der heute erstmals von der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA veröffentlichten Quartalserhebung der Entwicklung des FX-Kreditvolumens hervor.
„Der Stopp der Neuvergabe von Fremdwährungskrediten, die de facto nur mehr bei Vermögen oder Einkommen in dieser Währung möglich ist, sowie die empfohlenen und eingeleiteten Maßnahmen zur Begrenzung des Risikos bei dieser Form der Währungsspekulation zeigen die gewünschte Wirkung“, so der FMA-Vorstand Dr. Kurt Pribil und Mag. Helmut Ettl: „Die Banken und ihre Kunden sind aufgefordert, diesen Weg der Risikobegrenzung gemeinsam konsequent fortzusetzen.“
Im Vergleich zum Vorquartal verringerte sich das FX-Kreditvolumen wechselkursbereinigt um € 1,0 Milliarden oder 2,6%. Verglichen mit dem 4. Quartal 2010 beträgt der Rückgang € 2,6 Milliarden oder 6,5%.
Rund drei Viertel der FX-Kredite an private Haushalte sind als endfällige Kredite mit Tilgungsträger  ausgestaltet. In absoluten Zahlen entspricht das einem Kreditvolumen von
€ 28,6 Milliarden. Die Sondererhebung 2011 zur Entwicklung der Tilgungsträger hat ergeben, dass die Deckungslücke auf rund € 5,3 Mrd. angewachsen ist, das entspricht rund 18% des aushaftenden Kreditvolumens. Ende 2008 lag sie bei € 4,5 Milliarden (14% des aushaftenden Kreditvolumens). Sie hat daher in diesem Zeitraum um € 800 Mio. zugenommen, was einer Ausweitung der Deckungslücke von 22% gleichkommt.

Rückfragehinweis für Journalisten:

Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)
+43/(0)1/24959-5106
+43/(0)676/882 49 516