Was sind Konsumkredite?

Konsumkredite werden aufgenommen, um einen Gegenstand des täglichen Bedarfs oder ein Ge- oder Verbrauchsgut, wie etwa Möbel, eine neue Küche, Elektrogeräte oder auch einen Urlaub zu finanzieren, für welchen kein Guthaben auf dem Konto oder dem Sparbuch verfügbar ist. Unter den Begriff Konsumkredite fallen auch Überziehungsmöglichkeiten des Kontos, Kreditkarten-Kredite und Ratenzahlungsmöglichkeiten von Unternehmen, etwa im Handel.

Konsumkredite bieten eine bequeme und rasche Finanzierung, welche aber auch Risiken und Kosten birgt, die nicht übersehen werden sollten.

Im Vergleich zu anderen Krediten, die Banken an private Haushalte vergeben, (etwa Immobilienkredite) können Verbraucher Konsumkredite viel häufiger nicht rechtzeitig, nur unvollständig oder gar nicht zurückbezahlen. Aufgrund dieses höheren Ausfallsrisikos ist die Vergabe von Konsumkrediten für Banken auch riskanter als die Vergabe anderer Kredite.

Aufgrund ihres höheren Ausfallsrisikos sind Konsumkredite in der Regel teurer als andere Kredite. Durchschnittlich mussten im Jahr 2017 für einen Konsumkredit jährlich 5% Zinsen bezahlt werden. Zum Vergleich: Für einen Wohnbaukredit wurden im Durchschnitt 1,87% verrechnet.

Viele Konsumkredite sind außerdem variabel verzinst, das heißt der Zinssatz kann sich über die Laufzeit ändern, insbesondere kann der Zinssatz auch steigen und der Kredit wird teurer!

Auch wenn Konsumkredite heute einfacher und schneller abgeschlossen werden können als früher, sollten Sie sich die Zeit nehmen, sich mit allen Aspekten der Finanzierung auseinanderzusetzen!

Bevor ein Kreditvertrag unterschrieben wird, ist genügend Bedenkzeit vonnöten. Vergleichen Sie Zinsen und Kosten unterschiedlicher Angebote und wählen Sie die für Sie insgesamt günstigste Variante aus!

Bei einem Kreditvertrag wird ein Soll- oder Nominalzinssatz vereinbart, der auf jährlicher Basis auf die aushaftenden Kreditauszahlungsbeträge angewandt wird. Mit laufender Zahlung des Kapitals werden bei einem Abstattungskredit die Zinsen daher betragsmäßig immer weniger. Dieser Sollzinssatz kann fix oder variabel sein.

Der effektive Jahreszins berücksichtigt hingegen die Gesamtkosten des Kredits. Er beinhaltet daher neben den Sollzinsen auch Spesen, Bereitstellungsprovisionen, Kontoführungsentgelte, Bearbeitungsgebühren sowie die Kosten von Versicherungsverträgen, wenn deren Abschluss verpflichtend und deren Höhe bereits bekannt ist. Ist die Höhe nicht bekannt, muss zumindest darauf hingewiesen werden, dass eine Verpflichtung zum Abschluss einer solchen Versicherung besteht.

Der effektive Jahreszinssatz drückt somit die Gesamtkosten des Kredits als jährlichen Prozentsatz des gesamten Kreditbetrags aus. Dadurch kann man Kreditangebote auch mit unterschiedlichen Kreditbeträgen und unterschiedlichen Laufzeiten vergleichen.

Beispiel Unterschied Soll- und Effektivzinssatz:

Kredithöhe Sollzins (in % pro Jahr) Effektivzins (in % pro Jahr) Differenz (in Prozentpunkten)
20.000 4,25 4,89 0,64
15.000 4.25 5,09 0,84
10.000 4,25 5,48 1,23
5.000 4,25 6,65 2,40

Auch bei gleichem Sollzinssatz können Kredite unterschiedliche effektive Jahreszinse aufweisen, da Banken neben den Sollzinsen unterschiedlich hohe Entgelte verlangen.

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