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FMA-Bericht „Markt für die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge 2021“: € 9 Milliarden verwaltetes Vermögen; +8,3% Veranlagungsperformance; kaum Neugeschäft.

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Der Markt der „prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge“ (PZV), ein Produkt der freiwilligen Altersvorsorge, entwickelt sich seit der signifikanten Kürzung der staatlichen Förderung im Jahr 2012 sowie angesichts der unattraktiven Anlageergebnisse im Niedrigzinsumfeld seit Jahren rückläufig. So ist die Zahl der PZV-Verträge seit dem Rekordwert von mehr als 1,6 Millionen 2012 von Jahr zu Jahr geschrumpft und hat im Berichtsjahr 2021 erstmals seit 2006 wieder die Marke von einer Million (967.000) unterschritten. Die rund 88.000 im vergangenen Jahr ausgelaufenen oder gekündigten Verträge konnten nur zu einem sehr geringen Teil durch Neuverträge (7.797) kompensiert werden. Das ergab ein Minus von 7,7% gegenüber dem Jahr davor. Da es sich bei der PZV aber um ein Produkt mit sehr langen Laufzeiten handelt, waren die jährlichen Prämienzuflüsse trotz eines Minus von -3,7% gegenüber dem Jahr davor mit nominal € 739 Mio. nach wie vor in beachtlicher Höhe. Das in diesem Versicherungsprodukt insgesamt verwaltete Vermögen stieg im Berichtsjahr auf den neuen Rekordwert von fast € 9,38 Mrd. (2020: € 8,96 Mrd. , 2019: € 9,03 Mrd. , 2018: € 8,54 Mrd. ). Dies geht aus der jährlichen FMA-Studie „Der Markt für die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge 2021“ hervor.

Gute Veranlagungsperformance

Die volumengewichtete Veranlagungsperformance (vor Kosten) näherte sich entsprechend der sehr positiven Kapitalmarktentwicklung im Berichtsjahr mit + 8,3% den historischen Höchstwerten von +/-10%. Das von der FMA zum Vergleich seit Jahren berechnete „stilisierte Benchmark-Portfolio“ (30% österreichische Aktien, 70% zehnjährige österreichische Staatsanleihen) lag aber in diesem Zeitraum mit 10,8% noch besser.

Staatliche Förderung

Seit 2012, als die staatliche Prämie zur Förderung der PZV-Produkte halbiert wurde, beträgt diese 4,25%; die höchstmögliche prämienbegünstigte Einzahlung betrug 2021 € 3.056,94 (2020: € 2.957,80), was eine maximale staatliche Prämie von € 129,92 ergab. Sie ist damit zwar das zehnte Jahr in Folge gestiegen, liegt aber nach wie vor signifikant unter den € 210,35 zum Höchststand 2009. Als staatlich gefördertes Altersvorsorgeprodukt verpflichtet der Gesetzgeber die Anbieter aber, zumindest eine Garantie auf den Erhalt der eingezahlten Nominalprämien zu geben.

Zahl der Anbieter weiterhin rückläufig

Nachdem Kapitalanlagegesellschaften bereits seit mehr als zehn Jahren keine neuen PZV-Verträge mehr verkaufen (und alle ihre Verträge inzwischen auch bereits abgereift sind), boten von den 19 Versicherungsunternehmen, die dieses Produkt in dessen Boom-Phase anboten, 2021 nur mehr vier den Abschluss neuer Verträge an. Da der zweitgrößte Anbieter im Laufe des Berichtsjahres den Verkauf von PZV-Produkten einstellte, entfallen inzwischen 80% der Neuverträge auf den größten Anbieter auf dem Markt. Den gesamten Bericht finden Sie online auf der FMA-Website unter: https://www.fma.gv.at/publikationen/studie-praemienbeguenstigte-zukunftsvorsorge/

Rückfragehinweis für Journalisten:

Klaus Grubelnik

+43 / (0)1 / 24959-6006

+43 / (0)676 / 88 249 516

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