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FMA-Bericht zum 1. Quartal 2022 der österreichischen Versicherungswirtschaft: Anstieg des Prämienvolumens, Rückgang des EGT 

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Die österreichischen Versicherungsunternehmen haben im 1. Quartal 2022 das eingenommene Prämienvolumen, verglichen mit dem 1. Quartal 2021, um +6,96 % auf € 6,26 Mrd. erhöht. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) hat in diesem Zeitraum um € -220,21 Mio. auf € 102,21 Mio. abgenommen. Dies war darauf zurückzuführen, dass das versicherungstechnische Ergebnis um € -191,82 Mio. (-88,97%) auf € 23,78 Mio. zurückgegangen ist, und das Finanzergebnis um € -259,73 Mio. (-48,47%) auf € 276,18 Mio. sank. Die Summe aller Assets zu Marktwerten (exklusive Kapitalanlagen der fondsgebundenen und indexgebundenen Lebensversicherung) lag wegen der Kapitalmarktturbulenzen in Folge des Angriffskrieges Russlands auf sein Nachbarland Ukraine zum 31. März 2022 bei € 111,87 Mrd. , ein Rückgang um € 4,81 Mrd. oder -4,1% gegenüber dem Jahresultimo 2021. Dies geht aus dem heute von der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) veröffentlichten „Quartalsbericht Q1 2022 – Versicherungsunternehmen“ hervor.

Rückgang der Ertragskraft, aber nach wie vor gute Kapitalbasis

Aufgegliedert nach Versicherungssparten legte das Prämienvolumen der Schaden- und Unfallversicherung mit +8,34% auf € 4,11 Mrd. , jenes der Lebensversicherung um +4,1% auf € 1,48 Mrd. sowie das der Krankenversicherung um +5,12% auf € 671 Mio. zu; jeweils verglichen mit 1. Quartal 2021. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle beliefen sich im Berichtszeitraum auf € 3,98 Mrd. , das entspricht einem Plus von 2,21% ebenso im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal.

Die „Umsatz-Rendite“ (EGT zu Prämien) als wesentliche Kennzahl der Ertragskraft nahm im 1. Quartal 2022 im Jahresabstand um 467 Basispunkten ab, blieb aber mit +1,99% nach wie vor im positiven Bereich.

Die Eigenmittelausstattung der Versicherungsunternehmen war weiterhin gut: Im Berichtszeitraum wiesen 67% der Unternehmen einen Solvabilitätsgrad (SCR) von über 200% aus, womit sie über mehr als doppelt so hohe Finanzmittel verfügten, als zur Erfüllung aller Verpflichtungen erforderlich ist. Allerdings nahmen die stillen Reserven der Kapitalanlagen (ohne jene der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung) im Quartalsvergleich um -19,86% auf € 19,34 Mrd. ab. Die Reservequote betrug damit zum Ende des Berichtzeitraumes 20,58%.

Den gesamten Quartalsbericht finden Sie auf der FMA-Website unter: FMA Quartalsberichte

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Klaus Grubelnik

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